30. Tag ( Freitag 28.07.)

Münster -  Bad Essen  ( Km 62 ) ( 98Km) ( 1 )

0720 Uhr Aufstehen. Frühstück. Gerd futtert eine Zigarette zum Kaffee. Ich weiß nicht, wann ich gestern Abend in die Koje bin. Gerd meint, um 0230 Uhr waren noch „junge Leute“ auf dem Schiff. 0805 ablegen. Heute Morgen ist es bedeckt, im Boot sind 23 Grad und das Barometer auf 1010 Mb. 0820 Uhr einfahren in die Schleuse Münster, bei Kilometer 72 (Hub 6,2m). Nach uns fährt die „Seerose“ mit den beiden Lübeckern in die Schleuse ein. Beide haben gestern Abend noch Körperpflege im Kanal betrieben.

Das Abschleusen nach unten ging hervorragend. Kein bisschen Geruckel. Um 0835 Uhr verlassen wir die Schleuse und machen uns auf den Weg nach Bad Essen, das Heute unser Tagesziel sein soll. Gegen 1040 Uhr fahren wir am Industriehafen Ladbergen bei Km 92, des Dortmund-Ems-Kanals vorbei. (Foto) Er liegt an Stb.-Seite und von dem Ort selbst ist nichts zu sehen, da er weiter landeinwärts liegt.

Um 1223 Uhr verlassen wir den Dortmund-Ems-Kanal bei Kilometer 108 und biegen nach Stb. In den Mittellandkanal ein. Dieser Kanal wurde von 1906-1938 für 600 -Tonnen-Schiffe gebaut. Eine in unserem Buch angegebene Einkaufsmöglichkeit an Bb-Seite erweist sich als Falschinformation, denn es ist überhaupt nichts zu sehen. Noch nicht mal ein Haus. Die Sonne fängt wieder an zu brennen. Zum Mittag esse ich 2 hart gekochte Eier und dazu gibt es ein Bier. Interessiert Euch das überhaupt? Unsere Lübecker Mitfahrer haben wir mitsamt der „Seerose“ verloren. Sie wollten sowieso nicht bis Bad Essen durchfahren. Der Törn wäre zu lang für sie und sie haben noch einen Monat Zeit. Sie wollen evtl. über die Weser, den Elbe-Weser-Schiffahrtsweg, die Elbe und den Elbe Lübeck-Kanal  nach Hause.

Die Fahrt ist jetzt langweilig. In etwa wie Autobahn fahren. Natürliche Flussufer bieten viel mehr für`s Auge. Auch kaum Angler oder Spaziergänger am Kanal. Jetzt um 1420 Uhr sind wir bei Km 20 des Mittellandkanals. Das ergibt bis jetzt einen Stundenschnitt von 10 Km/Std. Bramsche passieren wir um 1545 Uhr. Eigentlich wollten wir hier einkaufen, denn der Anleger sah in unserem Plan so aus, als wenn er mitten in der Stadt liegt. Aber wieder nichts nichts zu sehen. Also weiterfahren. Es ist unendlich langweilig, bis auf den Fall, dass ein Schiff entgegen kommt oder überholt. Und es gibt auch nichts Schönes zu fotografieren. Um 1730 Uhr fängt es an zu Regnen. Es ist 1850 Uhr als wir in Bad Essen, bei Kilometer 61,8, unserem Tagesziel, mit Stb.-Seite, an einer Spundwand vor einer Brücke festmachen. Dank dem Stromschlüssel, den Gerd in Münster gekauft hat, haben wir hier sogar Landanschluss.

Nach Auskunft anderer Schipper, ist Aldi auf der anderen Kanalseite, in 10 Minuten zu Fuß zu erreichen. Also werden wir Morgen kurz vor 0800 Uhr, vor dem Losmachen, noch zum Einkaufen gehen. Ansonsten lief der Tag ganz gut und stressfrei. Jetzt haben wir noch knapp 300 Km ( von 1930 Km) an Strecke abzufahren und 4 Schleusen zu bewältigen. Dazu kommt es dann noch darauf an, ob wir, wenn wir in die Elbe kommen, auf- oder ablaufendes Wasser haben. Das hatte ich in meiner Planung nicht berücksichtigt. In der Elbe sind es dann auch noch mal 50 Km. Und die gegen den Strom „abzureiten“, macht auch keinen Sinn. Also müssen wir uns irgendwie die Tidenzeiten für Geesthacht besorgen.

Hoffentlich hält die Wand	Schrott...	...und das Ergebnis